Mit dem Thema „Nachhaltiges Planen, Bauen und Betreiben im Fokus“ greift die Zeitschrift Georesources ein Thema auf, das die Baubranche und damit natürlich auch insbesondere die Bereiche Bergbau, Tunnelbau und Geotechnik immer stärker betreffen wird. Im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit stehen bei Stahl, einem der wichtigsten Baustoffe im Bauwesen, die Themen Herstellungsverfahren und Stahlgüten im Vordergrund der Optimierungsmöglichkeiten.
Das Stahlwerk Annahütte strebt einen möglichst geringen und effizienten Einsatz von Ressourcen an. Die Stahlknüppel stellen die mit Abstand größte Materialmenge dar. Rund 98 Prozent der eingesetzten Knüppel beziehen wir von unserem Schwesterwerk, der Lech-Stahlwerke GmbH (LSW). Die LSW recycelt mittels Elektrolichtbogenöfen Stahlschrott zu neuem Stahl. Im Vergleich zur Hochofenroute werden bei dieser sogenannten Elektrostahlroute, bezogen auf die Knüppelproduktion, rund 85 Prozent weniger Energie verbraucht und 85 Prozent weniger CO₂ ausgestoßen (Basis deutscher Strommix Umweltbundesamt).
Das Stahlwerk Annahütte sieht sich aber auch als Vorreiter bei neuen Stahlgüten für den Baubereich. Gerade hochfeste Stähle stehen im Fokus, wenn es um Gewichtseinsparung und mehr Nachhaltigkeit geht. Im Automobilbau gelten hochfeste Stähle als „Wunderwaffe“. Um Kraftstoff und CO2-Emissionen zu reduzieren, geht der Trend zu immer leichteren Fahrzeugen. Das spart Kraftstoff, senkt den CO2-Ausstoß und schont das Klima, gleichzeitig wird ein beeindruckendes Maß an Insassenschutz erreicht, ohne dass die Karosserie schwerer wird. Der Trend im Automobilbau hat die Bauindustrie teilweise schon erreicht. Man denke an hochfeste Bewehrungen zur Querschnittsoptimierung im Hochhausbau oder den Einsatz von Spannstahl in der Geotechnik.
So bieten z.B. die hochfesten SAS SN-Anker dem Anwender vor allem ein einfacheres Handling durch eine Gewichtseinsparung von 44 % gegenüber konventionellen SN-Ankern bei gleichen statischen Eigenschaften. Neben den Vorteilen im Handling und in der Arbeitssicherheit sind natürlich auch die wirtschaftlichen Folgevorteile wie geringere Transportkosten, die potentielle Möglichkeit schnellerer Bohrungen durch Reduzierung des Bohrlochdurchmessers, die Möglichkeit der parallelen Durchführung verschiedener Arbeitsschritte und damit letztlich die Optimierung der Vortriebsgeschwindigkeit zu nennen.